
acpress erklärt: Emotional Branding – Wie Emotionen heute eingesetzt werden
In den letzten Jahren ging die Entwicklung in der Werbung klar von kognitiven zu affektiven Reizen. Durch die Sättigung der Märkte unterscheiden sich viele Produkte qualitativ nur gering voneinander und werden mehr oder weniger austauschbar, die Konsumenten werden kritischer. Um sich eine Unique Selling Proposition zu schaffen greifen daher immer mehr Firmen zu emotionaler Werbung.
Durch emotionale Werbung kann die spezielle Zielgruppe genau angesprochen und bestimmte Lebensgefühle oder Werte vermittelt werden. Die Verbindung zum Konsumenten wird nachhaltig gestärkt, da er fortan ein positives Gefühl mit dem Produkt/der Firma verbinden wird.
Um dies zu erreichen werden im sogenannten „Emotional Branding“ gezielt die jeweiligen Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe angesteuert. Es wird suggeriert, dass durch den Erwerb des Produktes dann auch soziales Glück, Freundschaft, Liebe, Unabhängigkeit, Attraktivität, Ansehen, Geborgenheit, Gesundheit und/oder allgemeines Wohlbefinden erlangt werden. Dies geschieht zumeist unbewusst, die Reaktionen erfolgen automatisch, der Zuschauer wird konditioniert.
Eine große Rolle spielt dabei vor allem der gesellschaftliche Wandel zur Individualität und Erlebnisorientiertheit. Das kann in den aktuellen Werbekampagnen großer Autohersteller, Textilfabrikanten und sogar Elektronikfirmen beobachtet werden. Der Trend geht zur großen Emotion, zur Überraschung und zum Abenteuer.
Es sollte jedoch immer bedacht werden, ob die angesprochene Emotion zum Produkt und Firmenimage passen, sich klar von der Konkurrenz unterscheiden und langfristig in allen Marketingbereichen umgesetzt werden können. In der Werbung selbst sollte das Produkt dann klar mit der Emotion verbunden sein und beides wiederholt und zur gleichen Zeit präsentiert werden. Zudem sollte der Konsument von der Werbung nicht überfordert, genervt oder stark geschockt werden, dies kann zu negativen Assoziationen mit der Marke führen und den Konsument vom Kauf abhalten.